Wem gehörte Rolls-Royce? Die kurios britische Geschichte hinter den luxuriösesten Autos der Welt
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Auftritt im Phantom und dachte: „Das ist weniger Autofahren als vielmehr leises Dahingleiten.“ Selbst die Blinker scheinen sich feierlich zu bewegen. Doch die Frage, die mir fast genauso oft gestellt wird wie „Wie leise ist es?“, lautet: Wem gehörte Rolls-Royce und wem gehört er heute? Die Antwort ist wunderbar kompliziert, zutiefst britisch und überraschend modern.
Kurzfassung: Der heutige Automobilhersteller Rolls-Royce Motor Cars gehört vollständig zu BMW. Der Flugzeugmotorenhersteller Rolls-Royce plc ist völlig unabhängig und gehört nicht zu BMW. 1998 kam es zu einem juristischen und unternehmerischen Tauziehen um die Trennung des Markennamens vom Werk. Ja, tatsächlich.
Bevor wir uns den Vorstandsetagen und Marken widmen, noch ein kurzes Wort zum Produkt selbst: die Spirit of Ecstasy auf der Motorhaube, der Sternenhimmel, der jede Nachtfahrt in ein Boutique-Planetarium verwandelt, und die Lenkung, die sich wie Seide anfühlt, durch die Servounterstützung. Als ich den neuesten Ghost auf kaputten Stadtstraßen testete, fühlte sich die Art und Weise, wie er Schlaglöcher wegsteckte, fast schon unfair an. Leise genug, um die Kinder hinten zanken zu hören – wenn sie nicht schon von den Lammwollteppichen fasziniert waren.
Wem gehörte Rolls-Royce? Eine kurze, kurvenreiche Geschichte
Rolls-Royce begann 1904 als Partnerschaft zwischen Charles Rolls und Henry Royce und entwickelte sich schnell zur Legende. Die Geschichte des Unternehmens liest sich wie eine Postkarte aus Großbritanniens industrieller Blütezeit – mit einigen überraschenden Wendungen.
Jahr | Wem gehörte Rolls-Royce? | Was tatsächlich passiert ist |
---|---|---|
1904–1971 | Rolls-Royce Limited | Das Unternehmen der Gründer expandiert in die Automobil- und Flugzeugmotorenbranche. Silver Ghost, Phantom – Ikonen werden geprägt. |
1971–1987 | Rolls-Royce (1971) Ltd (staatlich) | Finanzielle Schwierigkeiten führen zur Verstaatlichung; Autos und Flugzeuge werden für eine gewisse Zeit unter einem Dach vereint. |
1987–1998 | Vickers plc | Privatisierung. Vickers besitzt Rolls-Royce Motors (Automobile). Das Luftfahrtunternehmen wird abgespalten: Rolls-Royce plc. |
1998 | VW und BMW (es ist kompliziert) | Volkswagen kauft das Werk in Crewe, Bentley die Kühlergrillform Spirit of Ecstasy. BMW sichert sich den Namen „Rolls-Royce“ und das RR-Logo von Rolls-Royce plc. Die Lizenzierung erfolgt. |
2003–Heute | BMW | Rolls-Royce Motor Cars Limited mit Sitz im englischen Goodwood ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von BMW. |
Wussten Sie schon? Von 1998 bis 2002 wurde die Bentley-Produktion in Crewe unter Volkswagen fortgesetzt, während das Recht, ein Auto „Rolls-Royce“ zu nennen, an BMW überging. Ab 2003 kommen alle neuen Rolls-Royce-Autos aus Goodwood, West Sussex.
Wem gehörte Rolls-Royce? Der Showdown BMW vs. VW von 1998 erklärt
Hier werden Kneipendebatten laut. Volkswagen kaufte Rolls-Royce Motors 1998 von Vickers und erwarb damit das Werk in Crewe, Bentley und wichtige Design-Markenzeichen (darunter den legendären Kühlergrill und die Spirit of Ecstasy-Figur). Der Name „Rolls-Royce“ und das Doppel-R-Logo gehörten jedoch Rolls-Royce plc (dem Flugzeugmotorenhersteller), der sie an BMW lizenzierte.
Ergebnis: VW durfte die Autos bauen, aber BMW besaß den Namen. Nach einigen höflichen (und weniger höflichen) Verhandlungen stimmte BMW zu, dass VW Bentley behalten durfte, während BMW ab 2003 in einem brandneuen Werk in Goodwood Rolls-Royce-Autos bauen würde. Ein rosiges Ende, endlich.
Wem gehörte Rolls-Royce heute? Die einfache Antwort
Rolls-Royce Motor Cars gehört zu BMW. Rolls-Royce plc – der Triebwerkshersteller – ist ein völlig eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen und baut keine Autos. Wenn Sie einen Phantom kaufen, kaufen Sie ihn bei BMWs Luxus-Tochter in Goodwood.
Wie die moderne Rolls-Royce-Reihe fährt (und lebt)
Ich bin die aktuelle Modellreihe in der realen Welt gefahren – Autobahnen, gepflasterte Altstädte, eine bedauerliche Schotterpiste in der Nähe eines Weinguts – und es ist die durchgängige Ruhe, die mir im Gedächtnis bleibt. Nicht Stille um ihrer selbst willen, sondern Ruhe, die es einem ermöglicht, zu entspannen und die Welt als Hintergrund zu hören, nicht als Kampf. Ein paar Highlights:
- Phantom: 6,75-Liter-Twin-Turbo-V12, rund 563 PS und 900 Nm. Er fühlt sich unerschütterlich an, als würde er den Horizont immer näher ziehen. Sitze, die die Business-Class entschuldigend aussehen lassen. Lenkung mit dem typischen, sirupartigen Gleiten.
- Ghost: Etwas fahrerorientierter. Immer noch ruhig, immer noch wie ein fliegender Teppich, immer noch V12. Der Radstand fühlt sich genau richtig an für Abendessen in der Stadt und Wochenenden an der Küste.
- Cullinan: Der Luxus-SUV, der sich nicht verstellt – groß, mächtig und geländegängiger als Sie es jemals brauchen werden. Ich fuhr mit ihm über einen ausgefahrenen Weg zu einem Feld; die Federung gähnte praktisch.
- Spectre (EV): Das vollelektrische Coupé von Rolls-Royce. Müheloses Drehmoment und eine geräuscharme Kabine lassen Elektromobilität zur Bestimmung der Marke werden. Die Reichweite variiert je nach Markt, aber mit einer Aufladung ist für lange Wochenendausflüge gesorgt.
Logo des Rolls-Royce-Autos: Warum der Geist immer noch wichtig ist
Der aufrechte Kühlergrill und die Spirit of Ecstasy sind nicht nur Schmuck. Sie stehen für Handwerkskunst und Zurückhaltung. Wenn ich sehe, wie die Figur beim Abschließen des Autos in den Kühlergrill fährt, muss ich immer noch schmunzeln – es ist Theater ohne Geschrei.
Dawn and Wraith: Die Sonnenuntergangsjahre
Dawn und Wraith wurden eingestellt, doch der Gebrauchtwagenmarkt ist reich an wunderschön ausgestatteten Exemplaren. Der Wraith mit seiner Grand-Tourer-Muskeln wirkte immer wie der schelmische Cousin des Staatsmanns Phantom.
Kleine Macken? Natürlich
- Das Infotainment folgt der BMW-Logik, verfügt jedoch über eine eigene Schnittstelle von Rolls-Royce. Großartig, wenn Sie im Rhythmus sind; ein wenig fummelig, wenn Sie müde sind.
- Die Fahrposition ist aufrecht und königlich – perfekt für lange Fahrten, etwas formell für schnelle Besorgungen, wenn Sie an Sportlimousinen gewöhnt sind.
- Personalisierung kann ein echtes Rätsel sein. Spaß macht, aber planen Sie Ihr Budget entsprechend ein. Die besten Builds wirken stimmig und nicht nur teuer.
Tipp am Rande: Rolls-Royce verzichtet auf gedruckte Broschüren – die meisten Details sind im Online-Konfigurator versteckt. Verpassen Sie nicht den Download-Button, der (oft) oben rechts versteckt ist. Übrigens: Der integrierte Rolls-Royce-Regenschirm in der Tür? Wirklich nützlich bei einem unerwarteten Sturm – und ein echter Publikumsliebling beim Parkservice.
Wem gehörten Rolls-Royce und Bentley? Die heutige Realität
Marke | Wem gehört es? | Wo es gebaut wird | Flaggschiff-Vibe |
---|---|---|---|
Rolls-Royce | BMW | Goodwood, England | Majestätische Ruhe, formelle Eleganz, unvergleichliche Fahrt. Phantom, Ghost, Cullinan, Spectre. |
Bentley | Volkswagen Konzern | Crewe, England | Sportlicher Luxus, stärker fahrerorientiert. Continental GT, Flying Spur, Bentayga. |
Kaufen, Besitzen und der kleine Luxus
Wenn Sie einen Rolls-Royce kaufen möchten, wenden Sie sich an einen autorisierten Rolls-Royce-Händler. Schon die Übergabe fühlt sich wie eine kleine Zeremonie an, und Sie werden sich von ihm beraten lassen wollen, welche Oberflächen – Holz, Leder, Stickereien – zu Ihrem Leben passen. Skiwochenenden in den Alpen? Dann Lammwollteppiche und ein dunklerer Dachhimmel. Nächte in Miami? Zweifarbige Lackierung und Zierleisten. Ehrlich gesagt: Anfangs war ich mir nicht sicher, ob die kontrastierenden Linienführungen passen. Jetzt erkenne ich sie auf dem Parkplatz wie eine Signatur.
Zubehör? Der Schutz der Kabine ist nie eine schlechte Idee. Ich habe Besitzer gesehen, die auf Premium-Matten schwören – besonders wenn die Kinder ihre schmutzigen Stiefel vergessen.
Interessante Tatsache: Prestige bedeutet nicht, distanziert zu sein. Rolls-Royce unterstützt regelmäßig Wohltätigkeitsorganisationen und gemeinnützige Zwecke. Die Marke ist sich ihres Platzes – und ihrer Verantwortung – in der Welt bewusst.
Preise, Sonderanfertigungen und das Bootsheck
- Ghost: Normalerweise um die 300.000 $ vor Optionen. Lohnt sich das? Wenn Ruhe und Handwerkskunst Ihre Liebessprachen sind – auf jeden Fall.
- Cullinan: Ein Premium-SUV in jeder Hinsicht – Preis, Präsenz und Leistungsfähigkeit.
- Spectre: Das erste Elektroauto von Rolls-Royce. Rechnen Sie mit einem deutlichen Aufpreis, die Ruhe ist überirdisch.
- Bootsheck: Maßgefertigte Kunst. Multimillionen-Dollar-Gebiet und noch mehr. Ein echtes Sammlerstück.
Wem gehörte Rolls-Royce? Schlusswort
Von Charles und Henrys frühen Glanzleistungen bis hin zur modernen Führung durch BMW spiegelt die Antwort auf die Frage „Wem gehörte Rolls-Royce?“ die Autos selbst wider: vielschichtig, sorgfältig konstruiert und in ihrem Sinn für Kontinuität sehr britisch. Rolls-Royce Motor Cars baut heute in Goodwood die leisesten und opulentesten Luxusautos der Welt – Phantom, Ghost, Cullinan, Spectre – und sie fühlen sich so besonders an wie eh und je. Die Besitzer haben sich geändert. Der Standard nicht.
FAQ: Wem gehörte Rolls-Royce?
- Wem gehören heute Rolls-Royce-Autos? BMW besitzt Rolls-Royce Motor Cars Limited, das alle aktuellen Rolls-Royce-Automobile im englischen Goodwood baut.
- Ist Rolls-Royce dasselbe Unternehmen wie der Triebwerkshersteller? Nein. Rolls-Royce plc (Luftfahrt) ist ein eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen. Die Automarke gehört BMW.
- Gehört Bentley auch BMW? Nein. Bentley gehört zum Volkswagen-Konzern und baut Autos in Crewe.
- Werden Rolls-Royce-Autos handgefertigt? Sehr oft. Karosserie und Technik sind modern, aber die Verarbeitung – Leder, Holz, Lack, maßgeschneiderte Details – ist aufwendige Handarbeit.
- Welcher Rolls-Royce ist am teuersten? Maßgefertigte Karosseriemodelle wie der Boat Tail stehen mit Preisen von mehreren Millionen Dollar ganz oben. Bei Serienfahrzeugen kann ein komplett in Auftrag gegebener Phantom leicht die halbe Million Dollar-Marke knacken.