Wie repariere ich einen lauten oder quietschenden Riemen?
Ich bin im Laufe der Jahre schon so manchem Piepsen und Quietschen hinterhergejagt – meist auf einem regennassen Parkplatz mit geöffneter Motorhaube und einer Taschenlampe zwischen den Zähnen. Ein lauter oder quietschender Riemen ist eines dieser Geräusche, die man nicht überhören kann. Die gute Nachricht? Es ist oft einfach zu diagnostizieren und zu beheben, wenn man weiß, wo man suchen muss. Egal, ob Ihr Auto einen einzelnen Keilriemen oder einen altmodischen Keilriemen hat, hier ist die sachliche und praxisnahe Anleitung, wie Sie den Lärm zum Schweigen bringen.

Schnelle Diagnose: Was Ihnen Ihr lauter oder quietschender Riemen sagen will
Bevor Sie zum Werkzeug greifen, hören Sie zu. Wann tritt das Geräusch auf?
- Kaltstartkreischen (2–10 Sekunden): Oft ein lockerer oder verglaster Riemen, ein schwacher Spanner oder ein feuchter Riemen nach Regen.
- Lenkraddrehungen oder Parkmanöver: Die Belastung der Servolenkung weist auf einen müden Riemen oder eine durchrutschende Riemenscheibe hin.
- Klimaanlage an = sofortiges Quietschen: Das Einkuppeln des Kompressors belastet den Riemen; achten Sie auf Spannung und Kompressorriemenscheibe/Kupplung.
- Ständiges Piepsen bei steigender Motordrehzahl: Falsch ausgerichtete Riemenscheibe, defektes Spannrollenlager oder Schmutz in den Rippen.
- Quietschen, das sich nicht ändert, wenn Sie Wasser auf den Riemen spritzen: Das liegt wahrscheinlich an einem Lager und nicht am Riemen.
Werkzeuge und Zubehör, die Sie zur Hand haben möchten
- Steckschlüsselsatz und eine Ratsche oder ein Brecheisen mit langem Griff
- Riemenspanner-Werkzeug (praktisch in engen Buchten)
- Richtschnur oder langes Lineal (zur Überprüfung der Ausrichtung)
- Inspektionsleuchte und Handschuhe
- Mechanisches Stethoskop oder ein langer Schraubenzieher (um auf defekte Lager zu achten)
- Neuer Serpentinen-/Antriebsriemen (EPDM), falls erforderlich
- Ersatzspanner/Umlenkrolle bei Verschleiß
- Isopropylalkohol und ein fusselfreies Tuch (zum Reinigen der Riemenscheibenflächen)
So reparieren Sie einen lauten oder quietschenden Riemen: Schritt-für-Schritt
-
Untersuchen Sie den Gürtel aus der Nähe
Motor aus. Brenner an. Suchen Sie nach Rissen, fehlenden Stücken, ausgefransten Kanten oder einem glänzenden „Glasur-Schimmer“ auf der Rippenseite. Bei modernen EPDM-Bändern sind klassische Risse nicht immer zu sehen – vertrauen Sie auf Gefühl und Augen: Wenn die Rippen wie eine Bowlingbahn poliert aussehen, rutscht das Band.
- Bei Verschleiß oder Beschädigung: Ersetzen Sie den Riemen. Es handelt sich um Verschleißteile, normalerweise alle 90.000–160.000 Kilometer.
- Verschmutzungskontrolle: Öl oder Kühlmittel am Riemen? Beheben Sie zuerst das Leck, sonst quietscht auch der neue Riemen.
-
Riemenspannung (und Spanner) prüfen
Die meisten modernen Autos verfügen über einen federbelasteten automatischen Spanner. Lösen Sie bei ausgeschaltetem Motor die Spannung mit dem entsprechenden Werkzeug und beobachten Sie die Bewegung des Arms. Er sollte sich reibungslos bewegen und festhalten. Wenn er wackelt, klemmt oder in der Nähe seines Anschlags sitzt, ist er schwach.
- Manuelle Einsteller/Keilriemen: Überprüfen Sie die Spezifikationen in Ihrem Benutzerhandbuch. Als grobe Richtlinie gilt eine Durchbiegung von etwa 1,27 cm an der längsten Spannweite. Halten Sie sich jedoch immer an die Spezifikationen.
- Wenn zu locker: Ziehen Sie den Spanner auf das vorgeschriebene Maß fest oder ersetzen Sie ihn, wenn er federbelastet und schwergängig ist.
-
Drehen und hören Sie die Riemenscheiben
Drehen Sie bei abgenommenem Riemen die Umlenk-, Spann- und Nebenantriebsscheiben von Hand. Sie sollten glatt und nahezu geräuschlos laufen – ohne Schleifen, Wackeln oder knirschende Stellen.
- Rau oder laut? Ersetzen Sie die Riemenscheibe oder das Zubehör (Riemenscheibe der Lichtmaschinenkupplung, Lager der Klimaanlage usw.).
- Wackeln an der Kurbelwellenscheibe/dem Schwingungsdämpfer: Stopp. Ein sich ablösender Schwingungsdämpfer kann Riemen zerreißen und größere Probleme verursachen.
-
Riemenscheibenausrichtung prüfen
Legen Sie ein Richtlineal über mehrere Riemenscheiben. Wenn eine nicht in der Ebene liegt, hören Sie ein hohes Zirpen. Eine Fehlausrichtung kann durch eine verbogenen Halterung, einen defekten Spanner oder einen Riemen mit falscher Breite verursacht werden.
-
Entfernen Sie Schmutz und reinigen Sie die Kontaktflächen
Schmutz, kleine Steine oder Gummistaub in den Rippen können wie ein Schiedsrichter pfeifen. Bürsten Sie die Rillen aus, wischen Sie die Riemenscheibenflächen mit Alkohol ab und suchen Sie nach Kerben, die den Riemen beschädigen könnten.
-
Den Riemen wieder richtig montieren oder ersetzen
Folgen Sie dem Verlegeplan unter der Motorhaube oder im Handbuch. Falls keiner vorhanden ist, machen Sie vor dem Ausbau schnell ein Foto – fragen Sie mich, wie ich das gelernt habe. Stellen Sie sicher, dass jede Rippe sitzt. Eine einzelne Rippe, die nicht in der Spur ist, quietscht und verschleißt schnell.
-
Starten, zuhören, erneut prüfen
Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn im Leerlauf laufen. Wenn das Geräusch verschwunden ist, fahren Sie eine kurze Strecke mit eingeschalteter Klimaanlage und einigen engen Kurven. Quietscht es immer noch? Überprüfen Sie die Spannung und führen Sie einen erneuten Drehtest der Lager durch.
Häufige Symptome und Lösungen für laute oder quietschende Riemen
Symptom | Wahrscheinliche Ursache | DIY-Reparatur | Risiko bei Nichtbeachtung |
---|---|---|---|
Quietschen beim Kaltstart, dann verschwindet | Lockerer/verglaster Riemen, schwacher Spanner, feuchter Riemen | Riemen ersetzen, Spanner prüfen/ersetzen | Akku wird nicht vollständig geladen, Geräusch wiederholt |
Zwitschersignal, das die Motordrehzahl verfolgt | Falsch ausgerichtete Riemenscheibe oder Schmutz in den Rippen | Halterung/Spanner neu ausrichten, Nuten reinigen | Vorzeitiger Riemenverschleiß, eventuelles Reißen |
Quietschen bei eingeschalteter Klimaanlage | Kompressorlast weist auf Schlupf hin; Kupplungs-/Lagerproblem | Spannung prüfen, A/C-Kupplung/Riemenscheibe prüfen | Riemenversagen, Klimaanlagenschaden |
Ständiges Quietschen; Wassertest ändert nichts am Klang | Umlenk-/Spann-/Lichtmaschinenlager | Ersetzen Sie das laute Lager/die laute Riemenscheibe | Riemenscheibenklemmen, Riemen raucht/reißt |
Sichtbares Wackeln an der Kurbelwellenscheibe | Ausfall des Schwingungsdämpfers | Balancer sofort ersetzen | Starke Motorvibrationen, Riemenzerstörung |
Notizen aus der Praxis von unterwegs
- Nach einem Regenguss jaulen manche Riemen beim ersten Start kurz auf. Einmal jaulen? Gut. Eine tägliche Leistung? Nicht gut.
- Ich habe Besitzer erlebt, die schworen, dass der „neue Riemen“ nicht geholfen hat – es stellte sich heraus, dass der Spanner kaputt war. Im Zweifelsfall paarweise austauschen.
- Bei manchen deutschen Fahrzeugen kann die Freilaufkupplungsscheibe der Lichtmaschine ein rhythmisches Zwitschern verursachen. Wenn Sie den Lüfter der Lichtmaschine manuell stoppen können (Motor aus!) und ein Spiel spüren, ist es Zeit.
- Bei Minivans und SUVs mit engem Motorraum verschleißen oft zuerst die Umlenklager. Wenn Sie den Riemen bei 90.000 km wechseln, sollten Sie vorbeugende Riemenscheiben in Betracht ziehen.
Wann Sie einen Profi anrufen sollten
Wenn Sie ein Schleifgeräusch hören, verbrannten Gummi riechen oder eine wackelnde Riemenscheibe bemerken, lassen Sie diese sofort überprüfen. Eine festsitzende Riemenscheibe kann einen Riemen zerreißen, der dann eine Kurbelwellendichtung beschädigen oder bei manchen Motoren hinter die Steuergehäuseabdeckung gezogen werden kann. Das Risiko lohnt sich nicht.
Realitätscheck zu Kosten und Zeit
- Riemen: 20–65 $ für die meisten Autos; 15–45 Minuten zum Selbermachen.
- Spann- oder Umlenkrolle: 30–140 $ pro Stück; 30–90 Minuten, je nach Zugang.
- Schwingungsdämpfer: 100–300 $+ Teil; 1,5–3 Stunden und oft Spezialwerkzeuge.
Fazit: Der einfache Weg zum leisen Antrieb
Ein lauter oder quietschender Riemen ist selten ein Mysterium, wenn man die grundlegenden Dinge überprüft: Zustand des Riemens, richtige Spannung, saubere/gerade Riemenscheiben und intakte Lager. Wenn Sie diese Runde ruhig und methodisch durchführen, ist die Kabine so ruhig, dass Sie Ihre Kinder hinten streiten hören – Sie Glück gehabt. Wenn Sie das Problem richtig beheben, werden Sie jahrelang nicht mehr an den Riemen denken.
FAQ: Lauter oder quietschender Riemen
- Ist das Fahren mit einem quietschenden Riemen sicher? Kurzzeitig vielleicht. Wenn er jedoch die Lichtmaschine, die Wasserpumpe oder die Servolenkung antreibt, droht eine Panne. Reparieren Sie das Problem schnell.
- Wie lange hält ein Keilrippenriemen? Typischerweise 96.000–160.000 Kilometer bei EPDM-Riemen. Schwere Zusatzlasten oder Hitze können die Lebensdauer verkürzen.
- Wird das Quietschen durch eine Riemenpflege gestoppt? Manchmal vorübergehend – aber es ist nur ein Pflaster. Behandeln Sie stattdessen Spannung, Ausrichtung, Verschmutzung oder verschlissene Teile.
- Warum quietscht er nur bei Kälte oder Nässe? Feuchtigkeit verringert die Reibung und weist auf eine schwache Spannung oder einen verglasten Riemen hin. Warm und trocken greift er besser.
- Wie finde ich die Riemenführung? Suchen Sie nach einem Aufkleber unter der Motorhaube, in der Bedienungsanleitung oder machen Sie vor dem Ausbau ein Foto. Viele Hersteller stellen Diagramme online, sortiert nach Motorcode.